Wer zum Bewerbungsgespräch eingeladen ist, hat die erste Hürde bereits genommen - das Motivationsschreiben und der Lebenslauf haben das Interesse der Recruiter und Personalverantwortlichen an Ihrer Person geweckt. Jetzt sind Sie gefragt, die hohen Erwartungen im Bewerbungsgespräch zu erfüllen. Unsere Tipps für das Jobinterview helfen Ihnen bei der Vorbereitung und im Vorstellungsgespräch.
Die Vorbereitung auf das Einstellungsgespräch
Als Erstes gilt es, ein exaktes Bild der gestellten Anforderungen zu gewinnen. Die Aufgabenbeschreibung in der Anzeige dient dafür als Orientierung. Auf der Internetseite des potenziellen Arbeitgebers finden Sie weitere nützliche Informationen über das Unternehmen und dessen Philosophie. Überdenken Sie Ihre bereits im Motivationsschreiben aufgezählten Stärken und fragen Sie sich, was Sie darüber hinaus auszeichnet.
Neben der Unternehmenswebseite ist ein Besuch der Social-Media-Kanäle ratsam. Hier finden Sie aktuelle Nachrichten, lernen die Art der Kommunikation und das Image kennen. Zudem kann hier der Kontakt mit einem Personalbereiter sehr hilfreich sein. Er kann Ihnen dabei helfen, Ihre Kompetenzen herauszuarbeiten und die ausgeschriebene Stelle sowie die Anforderungen besser kennenzulernen.
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Informationen über die Interviewpartner
Soziale Medien und Google eignen sich darüber hinaus, um Informationen über die Gesprächspartner beim Vorstellungsgespräch zu erhalten. Xing, Twitter, LinkedIn, Facebook, kununu, Glassdoor und Co. dienen als Quelle. Das Wissen um die Anzahl der teilnehmenden Personen und deren Aufgaben im Unternehmen hilft bei der Vorbereitung auf das Einstellungsgespräch. Auch hier kann Ihnen ein Personalberater in der Vorbereitung zur Seite stehen.
Tipps für das Bewerbungsgespräch: die Kleidung und das Auftreten
Der erste Eindruck zählt. Was ist die typische Kleidung in der Branche? Idealerweise entspricht die gewählte Kleidung dem Kleidungsstil im Unternehmen. Im Zweifel sind Sie besser zu schick als zu leger angezogen. Pünktlichkeit ist unerlässlich. Am besten sind Sie bereits mindestens zehn Minuten vor Beginn des Einstellungsgesprächs vor Ort, können sich so noch mal frisch machen, zur Ruhe kommen und sich innerlich auf das Gespräch vorbereiten.
Die Begrüßung beginnt mit einem kurzen und sicheren Händedruck. Schweißgebadete Hände wirken genauso negativ wie ein lascher Händedruck. Vorher die Hände mit kaltem Wasser abzuwaschen, hilft. Die Körperhaltung sollte nicht zu entspannt und nicht zu steif sein. Eine aufrechte Sitzposition ist angebracht und mit der gesprächsführenden Person sollten Sie Augenkontakt halten. Sind mehrere Personen involviert, ist es ratsam, diese abwechselnd anzusehen, wobei dem direkten Interviewer die größte Aufmerksamkeit zu schenken ist.
Tipps zum Vorstellungsgespräch: das Interview
Das eigene Anschreiben verbal zu wiederholen, bringt den Zuhörern keinen Mehrwert. Praxisbeispiele eignen sich ideal, um die eigenen Stärken zu beschreiben und die Zuhörer informativ zu unterhalten. Selbst gestellte Fragen lockern das Gespräch auf, zeigen Ihre Selbstsicherheit und Ihr Interesse am Unternehmen. Lapidare Fragen sind dabei zu vermeiden, zum Beispiel solche, deren Antworten auf der Homepage des Unternehmens nachzulesen sind. Beispiele für schlechte Fragen beim ersten Gespräch:
- Fragen nach der Probezeit
- Zu frühe Fragen nach dem Gehalt - das Interesse beruht ja auf dem Job und nicht auf der Bezahlung
- Fragen zur Unternehmensstruktur zeugen von schlechter Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch.
Ist das Jobinterview gut gelaufen, folgt in vielen Fällen die Gehaltsverhandlung. Besonders beim ersten Job sind viele Bewerber unsicher. Folgende Fragen helfen bei der Gehaltsfindung:
- Welchen Wert haben Sie als Arbeitskraft? Dieser setzt sich zusammen aus Alter, Ausbildung, Erfahrung und Fähigkeiten.
- Wie hoch ist das Startangebot und was ist das äußerste Minimum? Wie groß ist das Interesse an Extras wie zusätzlichen Urlaubstagen, Dienstauto, Diensthandy und bezahlten Weiterbildungsmöglichkeiten?
- Welche Argumente gibt es für die geforderte Bezahlung und inwieweit stimmen diese mit den Interessen des Unternehmens überein?
Freundlichkeit, Durchsetzungsfähigkeit und gute Argumente helfen bei den Verhandlungen. Entscheidend ist nicht nur das monatliche Gehalt, sondern das Gesamtpaket. Im Zweifel ist die ehrliche Aussage - man wolle noch einmal eine Nacht darüber schlafen - besser als eine überhastete Entscheidung.