Frau nutzt ein Smartphone und sitzt mit einem Laptop auf dem Schoß.

Bei Automattic, dem Mutter-Konzern von Wordpress, kommt nicht ein einziger der 200 Angestellten am Morgen ins Büro. Das wäre auch ziemlich schwierig – leben und arbeiten die Mitarbeiter doch auf 174 Städte in 29 Ländern auf der ganzen Welt verteilt. Ihr Büro ist dort, wo sie gerade Internetzugang haben: zu Hause, am Strand oder im Café an der Ecke. Und Automattic ist nur ein Beispiel auf einer immer länger werdenden Liste von Unternehmen, die ihre Mitarbeiter entweder komplett oder zumindest zum Teil virtuell arbeiten lassen. Selbst multinationale Konzerne wie Apple oder Dell bieten Jobs, die man wenigstens teilweise von zu Hause erledigen kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: niedrigere Kosten und die Möglichkeit, überall auf der ganzen Welt hochqualifizierte Mitarbeiter anzuheuern. Aber wie kann man sich dabei sicher sein, dass auch jeder seine Arbeit erledigt?

Kommunikation ist alles

Die größte Herausforderung für Unternehmen, deren Mitarbeiter im Home Office arbeiten, ist die Teamkommunikation. Vom kurzen Gedankenaustausch an der Kaffeemaschine über das kollektive Brainstorming im Konferenzraum bis zum persönlichen Feedback-Gespräch unter vier Augen – für alles braucht man eine virtuelle Alternative. Sara Sutton Fell, CEO von FlexJobs, kennt die Fallstricke. Wichtig ist, dass man die ganze Bandbreite der Kommunikationswerkzeuge im Netz nutzt und sich nicht nur auf einen Kanal verlässt. Für konkrete Informationen – vom Datenaustausch bis zum Projektupdate – hat sich die E-Mail bewährt. Für Brainstorming-Runden oder den individuellen Austausch eignen sich Videokonferenzen oder ein Telefonanruf.

Klare Ziele festlegen

Zu den Hauptgründen, warum sich Unternehmen gegen die Home Office-Alternative entscheiden, zählt die Angst, dass die Arbeit liegen bleibt. Was tun, wenn der Angestellte lieber mit dem Hund spazieren geht oder den Abwasch macht, statt sich dem Projektfinale zu widmen? Hier hat es sich bewährt, konkrete Ziele zu definieren und sich auf einen gemeinsamen Zeitplan zu verständigen. Außerdem gibt esSoftwarelösungen, die den Angestellten auf die Finger guckt und über Aktivitäten wie das Schreiben von E-Mails oder das Surfen im Netz genau Buch führt. Der Nachteil liegt allerdings auf der Hand: Viel deutlicher können Sie Ihr Misstrauen nicht ausdrücken.

Das richtige Werkzeug

Eigentlich logisch: Nur wenn Ihren Angestellten das notwendige Equipment zur Verfügung steht, macht die Arbeit im Home Office auch wirklich Sinn. Zur Grundausstattung gehören Smartphones, Headsets und Webcams, aber auch Software à la Google Docs oder das Projektmanagement-Tool Basecamp. Werkzeuge wie diese gewährleisten einen zügigen Projektfortschritt, sorgen dafür, dass die Kommunikation untereinander funktioniert und unterstützen die Projektplanung aus der Ferne.

Der Mensch im Mittelpunkt

Manche Unternehmen verlangen von ihren Mitarbeitern tägliche Rückmeldungen zu ganz bestimmten Uhrzeiten. Leider geht dabei einer der größten Home Office-Vorteile verloren: Wer von zu Hause arbeitet, kann die Arbeitszeit an seine Bedürfnisse anpassen. Vielleicht gehören Sie ja auch zu den rund 20 Prozent aller Menschen, die einfach besser arbeiten, wenn sie am Morgen ausschlafen und etwas später anfangen dürfen? Der virtuelle Arbeitsplatz zahlt sich jedenfalls dann am meisten aus, wenn sich die Angestellten die Arbeit so legen können, wie es zu ihnen passt.