Wien, 27. Februar 2019 – Frauen an die Macht. Leichter gesagt als getan? Nicht unbedingt, denn „es gibt wenige einfache Tricks, mit denen Frauen durchstarten und das bekommen können, was ihnen gemäß ihrer Leistung zusteht“, ist Christoph Trauttenberg, Senior Director von Michael Page in Österreich, überzeugt. Mit diesen fünf Strategien – und einem Geheimtipp – schafft jede Frau den Sprung nach ganz oben. Einzige Voraussetzung: Sie will Karriere machen.
1. Erfolgreiches Networking
Einer der wesentlichen Faktoren, um Karriere zu machen, ist der Aufbau und die Pflege eines guten Netzwerks. „Frauen bleiben viel zu häufig unter sich und knüpfen Beziehungen eher auf gleicher Hierarchieebene. Dabei sollten Frauen viel öfter ihre Kontakte nach oben und auch unter Männern ausweiten“, rät Trauttenberg. Netzwerken funktioniert am besten im informellen Rahmen und geht daher überall: Beim After-Work, im Fitnesscenter, in der Büroküche, am Rande einer Konferenz oder bei einem Firmenevent. „Es bieten sich immer Gelegenheiten, wo informell Jobs oder Informationen weitergegeben werden, von denen Unbeteiligte gar nicht oder erst spät erfahren. Bleiben Sie ungezwungen und lassen Sie Ihre Expertise einfließen, wo sie gefragt ist“, sagt Trauttenberg.
Entscheidend ist: Qualität geht vor Quantität. Suchen Sie sich gezielt ein bis zwei sinnvolle Kontakte pro Event aus. Wenn diese Menschen langfristig in Ihr Netzwerk integriert werden sollen, sollten Sie persönlich zu Ihnen passen.
2. Stärker und aktiver kommunizieren
Frauen neigen zu Konjunktiven, die zwar höflich, aber gleichzeitig als weniger selbstbewusst wahrgenommen werden. Hier können sich Frauen durchaus an starken Formulierungen der Männer etwas abschauen: „Ich habe eine Vorschlag“ anstelle von „Ich hätte einen Vorschlag“.
In Übungssituationen kann man lernen in wichtigen Gesprächen den Ton anzugeben und damit die Oberhand zu behalten. Auch wenn Frauen dazu tendieren eher leise, freundlich und nett zu sein, müssen sie wissen, was sie wollen und das auch kommunizieren.
Die Körpersprache ist dabei ein nicht zu unterschätzendes Kommunikationsmittel. Durch eine aufrechte Sitzhaltung und einen bestimmten, aber nicht überheblichen Tonfall, signalisieren Frauen Professionalität, Selbstsicherheit und Enthusiasmus.
3. Mehr Selbst-Vermarktung und Eigen-PR
Trauttenberg rät Frauen sich sichtbarer zu machen und an einer Selbstmarketing-Strategie zu arbeiten, die erkennbar macht, wofür sie stehen. „Arbeitgeber möchten Kandidaten mit einem einzigartigen Mix aus beruflichem Know-how und einer einnehmenden Persönlichkeit, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen. Dazu müssen Frauen lernen sich selbst besser zu vermarkten. Im übertragenen Sinne: sie müssen selbst zur Marke werden und folgende Fragen für sich beantworten „Was kann ich besser als andere?“, „Was macht mich für ein Unternehmen unverzichtbar?“.“ Wer seine Stärken klar kommuniziert, wird automatisch sichtbar für mögliche Arbeitgeber. Zudem sollten Frauen Bühnen nutzen wann immer es möglich ist und keine Präsentationen auslassen. Dazu braucht es Selbstvertrauen, Kompetenz und Sicherheit. Doch auch hier gilt: Übung macht den Meister. Mit jedem Auftritt kommt mehr Ruhe hinzu und erhöht sich das Sicherheitsgefühl.
4. Starke Reputation mit Social-Media-Auftritt
Der Online-Auftritt ist lange schon der neue erste Eindruck. Laut dem Social Media-Ratgeber von Michael Page werfen drei von vier Managern einen Blick auf die Social Media Kanäle potenzieller Mitarbeiter. Auch Unternehmen stellen 73 Prozent der Kandidaten erfolgreich über soziale Netzwerke ein. Um für Recruiter und Personaler sichtbarer zu werden, sollten Frauen sich über berufliche Netzwerk-Plattformen eine starke Online-Reputation aufbauen und ihre berufliche Expertise und Motivation durch eine kreative Selbstpräsentation aktiv hervorheben.
„Bei der Auswahl von Bewerbern zählen Erfahrung und Eignung für eine Position und nicht das Geschlecht. Frauen müssen sich hier noch aktiver in Erscheinung treten“, erklärt Trauttenberg.
5. Führungsqualitäten zeigen
Führung und Verantwortung zu übernehmen heißt auch, Arbeit sinnvoll zu delegieren. Frauen neigen jedoch häufig dazu alles selbst machen zu wollen. Doch ab und zu „Nein“ zu sagen und Aufgaben weiterzugeben, bedeutet nicht faul zu sein, sondern zeugt von Führungskompetenz. Wichtig ist nur, dass die eigenen Ziele sowie Erwartungen an die Teammitglieder klar formuliert werden.
Trauttenbergs Geheimtipp: „Auch, wenn es paradox klingen mag, sollten Frauen nicht zu fleißig sein. Viele sehen Fleiß als Indikator, um im Job aufzufallen und Pluspunkte zu sammeln. Das Gegenteil ist oft der Fall, denn damit senden Frauen die falschen Signale. Weiblicher Fleiß wird geschätzt, weil anderen – vorwiegend Männern – Arbeit erspart bleibt.“ Frauen sollten sich stattdessen gezielt und strategisch Aufgaben schnappen bzw. selbst Projekte initiieren. So bauen sie sich sukzessive ein Feld der Expertise auf und verbessern damit ihr Standing innerhalb des Unternehmens.
Es fehlen Vorbilder
„Eine wesentliche Voraussetzung, um in eine Führungsposition zu kommen, ist der ernsthafte Wunsch Karriere zu machen“, ergänzt Trauttenberg. „Denn Frauen müssen nach wie vor überdurchschnittlich gute Leistungen erbringen. Zudem müssen sie lernen sich besser zu verkaufen und mit Macht umzugehen. Doch dafür fehlen in vielen Fällen noch Vorbilder.“
Zum Unternehmen Michael Page International (Austria) GmbH
Michael Page vermittelt Fach- und Führungskräfte in Festanstellungen an Unternehmen aller Größenordnungen, vom „Hidden Champion“ bis zum „Global Player“. Als Teil der PageGroup gehört Michael Page zu einer weltweit agierenden Personalberatungsgruppe mit 141 Büros in 36 Ländern und mehr als 7.000 Mitarbeitern weltweit. Die Zentrale des Unternehmens in Österreich ist in Wien.