Gruppe von Menschen, die über einem Tisch Hände zusammenschlagen.

Wie wir im Artikel Ständige Erreichbarkeit für den Chef oder auch mal Sendepause erklären, verschwimmen durch den technologischen Fortschritt die Grenzen zwischen Job und Freizeit immer mehr. Das hat Auswirkungen auf unser Privatleben.

Weniger leicht lässt sich bestimmen, wie sich auch die Vermischung von beruflichen und privaten sozialen Kreisen auf unser Glück auswirken kann. 238 Teilnehmer unserer Umfrage in Österreich geben an, dass gute Beziehungen am Arbeitsplatz für sie wichtig sind.

Die Bedeutung von Beziehungen am Arbeitsplatz (und außerhalb des Büros)

Die Personalberatung Michael Page hat das Phänomen Work-Life-Balance anhand einer Umfrage im Juni 2018 genauer unter die Lupe genommen. Die Trennung von Privat- und Berufsleben wird durch die inzwischen gängige Pflege von sozialen Kontakten außerhalb der Arbeit immer schwieriger. Der Vormarsch der Millennials und der Generation Y hat die Erwartungen an einen idealen Arbeitsplatz zusätzlich verändert.

Aktuell haben rund drei Viertel der Beschäftigten in Österreich außerhalb der Arbeitszeit Kontakt zu Kollegen. Dieser Kontakt erfolgt durch Textnachrichten oder Telefongespräche über Themen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben (53%), geselliges Beisammensein nach Feierabend (57%), Veranstaltungen am Wochenende (18%) bis hin zum gemeinsamen Urlaub mit Kollegen (9%).

Gute Beziehungen am Arbeitsplatz als Produktivitätsförderer

In Österreich sind fast alle befragten Beschäftigte überzeugt, dass sich intakte Beziehungen zu den Kollegen am Arbeitsplatz positiv auf die Produktivität auswirken. Rund 99% sind der Ansicht, dass dasselbe für die Beziehung zu ihrem Vorgesetzten gilt.

Wohlbefinden und persönliche Entfaltung der Arbeitnehmer sind jedoch die wahren Leistungstreiber. Wenn Beschäftigte ihre Kollegen besser kennenlernen und verstehen, entstehen Vertrauen und Bindung mit positiven Effekten auf die Arbeit.

Die Unternehmen sind sich dessen bewusst und ermöglichen den Austausch. 53% geben an, dass ihre Familien Arbeitskollegen kennengelernt haben, 41% davon auf Initiative des Arbeitgebers, zum Beispiel auf Weihnachtsfeiern oder bei Sommerfesten.

Das Verhältnis zu Kollegen ist enger als zu Vorgesetzten

Wie das alte Sprichwort sagt, ist nichts so beständig wie der Wandel. Die Auswirkungen des technologischen Fortschritts und die zunehmende Abflachung der Führungspyramide verändern die Geschicke von Unternehmen dramatisch. Um die Leistungsfähigkeit zu steigern, werden die Teams befähigt, ihr Kompetenzspektrum zu erweitern und enger zusammenzuarbeiten.

Dennoch ist eine gewisse Distanz in der Beziehung zwischen Vorgesetzten und Beschäftigten und umgekehrt tief verwurzelt. So haben nach eigenen Angaben nur 55% der Beschäftigten in ihrer Freizeit Kontakt zu ihren direkten Vorgesetzten.

Rund ein Viertel tauscht sich schriftlich oder mündlich über private Themen aus und weitere 23% verbringen mit ihnen abends unter der Woche Zeit. Das ist etwa zweimal weniger als mit gleichrangigen Kollegen. Untermauert wird das durch die Aussage, wonach zwar 60% der Befragten angeben, mit ihren Kollegen befreundet zu sein, aber nur 20%, dass sie eine Freundschaft mit ihrem Vorgesetzten pflegen.

Über die Studie

Die Umfrage wurde anhand einer Stichprobe von 238 Personen im Juni 2018 in Österreich online durchgeführt.

 

Entdecken Sie mehr praktische Tipps und Tricks zum Thema Work-Life-Balance in unserer Rubrik Arbeitswelt.