Mann rennt mit Laptop von Strandtisch weg, besorgt.

Laut der jüngsten Michael Page Umfrage „Arbeitswelt heute“ ist die Frage nach einer klaren Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit im digitalen Zeitalter nach wie vor ungelöst.

Erst kürzlich berichtete die FAZ über einen möglichen Umgang, um die Arbeitsbelastung von Mitarbeitern zu reduzieren. Michael Page greift das brennende Thema auf und befragte 124 Kandidaten für Fach- und Führungsfunktionen.

Vorgesetzte erwarten vor allem von Führungskräften ständige Erreichbarkeit

Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl nur allzu gut. Der Feierabend beginnt, das Wochenende steht vor der Tür oder Sie freuen sich schon auf den lange verdienten Urlaub. Dennoch wollen oder können Sie sich nicht ganz vom Arbeitsalltag trennen und bleiben für den Chef auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar. Denn nicht ständig erreichbar zu sein erzeugt negative Gefühle.

Der Anspruch der permanenten Erreichbarkeit ist aber nicht nur bei den leitenden Angestellten, sondern auch bei den Fachkräften angekommen. Ein Fünftel (20,2 %) der Befragten gibt an unruhig zu werden und 18,5 % erklären, ein schlechtes Gewissen zu entwickeln, sollten sie doch einmal nicht erreichbar sein. 28,2 % der Befragten empfinden Freude bzw. Erleichterung, wenn sie für das Unternehmen nicht erreichbar sind und einem Drittel ist dies gleichgültig.

Führungskräfte werden in der Freizeit häufiger als Fachkräfte kontaktiert

Auffallend in der Erreichbarkeit ist der Unterschied zwischen Fach- und Führungskräften: Während 85 % der Führungskräfte durch den Chef außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert werden, sind es bei Fachkräften etwas mehr als die Hälfte (51,7 %). Von Kollegen werden 91,8 % der Manager außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert, bei den Fachkräften sind es 60,7%. Von den eigenen Mitarbeitern werden in der Freizeit 81,8 % der Manager aber nur 28,6 % der Fachkräfte in Anspruch genommen. Durch Kunden wiederum werden 76,4 % der Manager und 43,1 % der Fachkräfte außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert.

Was Vorgesetzte erwarten

26,6 % der Befragten gaben an, dass sie von den Vorgesetzten angehalten werden, an Werktagen auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein, bei Ausnahmefällen wird dies von 42,7 % der Befragten verlangt. Ein Drittel (30,6 %) muss nicht an Werktagen außerhalb der Arbeitszeit erreichbar sein. Die Wochenendruhe ist für 53,2 % der Befragten selbstverständlich, bei Fachkräften sind es 66,1 %, bei Managern 39,3 %. 11,5 % der Manager sollten am Wochenende erreichbar sein und 8,1 % der Fachkräfte. Ein Urlaub ohne Kommunikation mit dem Chef ist für 49,2 % der Befragten möglich. 9,7 % müssen aber in der schönsten Zeit damit rechnen vom Vorgesetzten kontaktiert zu werden, in Ausnahmefällen sogar 41,1 %.

Handy und Notebook sind selbstverständlich

Handy und Notebook von der Firma sind heute selbstverständlich: Für 64,5 % der Befragten gehört beides zum Standard, 13,7 % haben weder ein Handy noch ein Notebook vom Unternehmen. 84,4 % begleitet das Firmenhandy ins Wochenende, 80 % in den Urlaub. Das Firmen-Notebook wird von 74,2 % ins Wochenende mitgenommen und in den Urlaub von 50,5 %. Erwartungsgemäß werden mobile Endgeräte öfters von Führungskräften als von Fachkräften ins Wochenende und in den Urlaub mitgenommen. Es fällt insbesondere auf, dass 65,4 % der Führungskräfte das Notebook mit in den Urlaub nehmen, aber nur 34,1 % der Fachkräfte.

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