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Die Digitalisierung der Finanzmärkte geht mit aufregenden und schnellen Entwicklungen für die Branche einher. Österreich folgt diesem Trend und etabliert sich als regionaler Impulsgeber für Innovationen im Finanzsektor.
Am aktivsten ist die österreichische FinTech-Industrie bei der Bereitstellung von Schnittstellen und technischem Support für Finanzdienstleister, gefolgt von den Geschäftsfeldern Crowdfunding und Crowdinvesting, virtuelle Währungen und alternative Zahlungsmittel, automatisierte Beratungsmethoden wie Robo-Advisors und nicht zuletzt auch Mirror Trading. Der Bereich „Virtual Currency“ und – damit verbunden – Blockchain-Software gewinnt immer mehr an Bedeutung.
„Viele große Banken in Österreich investieren in die Blockchain-Technologie, um kostenintensive Umsatzeinbußen durch Vorstöße aus der Startup-Szene zu vermeiden“, erklärt Christoph Trauttenberg, Direktor von Michael Page Österreich. Wenn die österreichischen Banken überleben wollen, müssen sie mit den modernen FinTech-Trends Schritt halten. Die neue EU-Direktive PSD II (Payment Service Directive), die im Januar 2018 in Kraft trat, erlaubt es FinTech-Firmen, eigenständig Bankdienstleistungen anzubieten.
Das österreichische FinTech-Ökosystem ist – mit Unterstützung durch die Regierung, die Banken und die Versicherungsunternehmen – bereit für einen explosiven nächsten Schritt. Das erfolgreichste FinTech-Startup des Landes, N26, hat soeben eine Finanzierungsrunde mit Einnahmen von 42 Millionen Euro abgeschlossen. Auch andere Newcomer haben sich im Großraum von Wien etabliert und bauen das Portfolio an Neuheiten im Finanzsektor weiter aus.
Noch blickt man fast instinktiv in Richtung Westen, wenn von innovativer Finanztechnologie die Rede ist. Doch es lohnt sich, den asiatisch-pazifischen Raum im Auge zu behalten. Den jüngsten Zahlen von Accenture zufolge, sind die FinTech-Investitionen dort von 87 Millionen EUR in 2010 auf 3,6 Milliarden EUR in 2015 gestiegen. Das sind mehr als 19 Prozent des weltweiten Umsatzes in diesem Bereich. Da überrascht es auch nicht, dass sich sage und schreibe sieben Länder aus dieser Region in den Top-25 der beliebtesten Ziele umzugswilliger Finanzexperten wiederfinden.
In Singapur werden Innovationen sowohl von der Regierung, als auch von der Finanzaufsicht aktiv unterstützt. Infolgedessen hat sich das Land zu einer Art Versuchsgelände für neue Finanztechnologien entwickelt. Die Regierung plant für die kommenden Jahre Investitionen in Höhe von 145 Millionen EUR in intelligente Lösungen für den Bankensektor. Dadurch etabliert sich das Land, das übrigens auch Gastgeber des alljährlich FinTech Festivals ist, als einer der wichtigsten Hotspots in der Finanzbranche. Es findet sich auch auf Platz eins der beliebtesten Ziele für Finanzprofis in der Region wieder, sowie auf Platz 18 weltweit.
Doch noch immer liegen die weltweit wichtigsten Ziele für Finanz-Expats in Europa und den USA. Insbesondere London behauptet sich als eine der FinTech-Hauptstädte der Welt. Auf der Suche nach entsprechender Expertise kann man jedoch auch andernorts fündig werden. Amsterdam und Berlin haben sich auf dem europäischen Festland einen Namen für ihre aufstrebende FinTech-Szene gemacht. Jenseits des Atlantiks sind es Toronto und New York.
Auch Schweden ist ein Dreh- und Angelpunkt der weltweiten FinTech-Szene. Das Land liegt auf Platz zehn der Liste der beliebtesten Zielorte. Außerdem könnte es schon bald die erste bargeldlose Gesellschaft der Welt werden, in der Zahlungen ausschließlich über Karten oder Apps abgewickelt werden. Die gemeinsam entwickelte App der großen Banken heißt „Swish“ und ist äußerst populär. Das System nutzt Telefonnummern und erlaubt dadurch jedem Smartphone-Besitzer den Geldtransfer von einem Konto auf ein anderes in Echtzeit. Es wird bereits von nahezu der Hälfte der Bevölkerung genutzt und wickelt mittlerweile über 9 Millionen Transaktionen pro Monat ab. Der Bargeldverkehr macht nur noch rund 2 Prozent des Zahlungswertes aus. Viele Banken haben nicht einmal mehr Bargeld zur Hand.
Trend Watch, eine internationale Erhebung der PageGroup, beruht auf den Angaben von 18.352 Arbeitsuchenden weltweit, die sich während des dritten Quartals 2017 auf den Webseiten von Michael Page und Page Personnel beworben haben. Von den 2.145 teilnehmenden Finanzexperten an der Studie, waren 50 Prozent zum Umzug bereit, falls damit bessere Möglichkeiten im Job, ein höheres Gehalt oder ein anderer Lebensstil einhergingen.